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Dienstag, 14. November 2017

Der 190 Gramm Mythos - Beikost ist bei jedem Kind anders


"Lecker, lecker", "... ein Löffel für die Mama, ein Löffel für den Papa, ein Löffel für die Oma", ".... pssss da kommt der Flieger". Wer kennt diese Motivationssprüche nicht. Motivationssprüche, damit der kleine Kindermund nochmal und nochmal ein Löffelchen Brei zu sich nimmt.

Ganz ehrlich- ich bekenne mich schuldig- auch ich bin da ganz weit vorn mit dabei. Denn auch bei uns hat die Beikost Einzug gehalten. Unseren Start und die ersten Hürden könnt ihr hier nachlesen.

Natürlich spreche ich auch mit anderen Mamas, wie es so läuft mit dem Essen. Auch das Internet ist voll mit Weisheiten, besorgten Mamas und Mamas, wo alles so perfekt läuft, das man vor Wut den Browser schließt.
Da gibt es die Mama, die die Zutaten penibel abwiegt. Die Mama, die ausschließlich Bio kauft und die, die genau wiegt was das Kind gegessen hat. Aber es gibt auch Mamas, die ganz locker an das Thema Essen gehen. Die sagen sich, das Kind meldet sich wenn es Hunger hat und isst soviel es mag. Punkt.

Mittagsbrei - 190 Gramm

Eines fällt mir dabei immer wieder auf- es begegnet mir an jeder Stelle- der 190 Gramm Mythos. Hmm, 190 Gramm das ist DIE empfohlene Menügröße für ein Mittagessen beim Beikoststart.
Diese setzen sich wie folgt zusammen:

  • 100 g Gemüse, z.B. Karotten, Pastinaken, Kürbis, Kohlrabi
  • 50 g Kartoffeln
  • 30 g Fleisch
  • 1 El Rapsöl
  • 3 EL Obstsaft oder -mus als Nachtisch

Ab dieser Größe braucht man im Anschluss nicht mehr zu stillen oder die Flasche anzubieten. Und tatsächlich machen sich viele Mamas wirklich verrückt - die einen weil das Kind die Menge nicht isst. Die anderen weil 190 Gramm eher viel zu wenig scheinen. So diskutiert man sich heiß, was man tun kann damit das Kind endlich diese magische Grenze schafft.
Die Hersteller der Gläschen haben selbstverständlich diesen Richtwert aus Portionsgröße aufgenommen und so begegnen einem beim Beikoststart diverse 190 Gramm Gläschen. 

Fakt ist aber, jedes Kind ist anders, jedes Kind isst anders und jeder Tag verläuft anders. Dank dieser Vielfalt verläuft der Beikoststart bei jedem Kind anders.

Eine Mama erzählte mir neulich das ihr Sohn, mittlerweile 9 Monate ein strikter Beikostverweigerer ist. Er mag diesen Brei einfach nicht. Sie erzählte mir, das sie diverse Dinge seit drei Monaten probiert- er mag es nicht. Anfangs hatte sie so ziemlich unter Druck gestanden, nun aber akzeptiert sie die Situation und stillt ihren kleinen Sohn, der auch mit Milch einfach fantastisch wächst. Sie hat sich frei gemacht und weiß das er irgendwann zu einem Brei oder einer Scheibe Brot oder irgendetwas anderem "ja" sagen wird und dann seine Liebe zum Essen beginnen wird. So kann es auch laufen... 

Unsere Lösung

hmm... ich bin ja eh der Typ Mensch der probiert und Dinge gern abändert. Bei jedem von uns gibt es Tage, da schmeckt das Essen gut, da hat man Lust auf essen und da schafft man locker eine riesige Portion und wenns passt sogar noch ein Dessert. Dann gibt es aber auch Tage- man ist da auch nicht krank oder schlapp, aber da hat man einfach keinen rechten Hunger. Es schmeckt einfach nicht so gut. Man isst weniger. Und so stelle ich es mir auch bei meinem kleinen Milchbart vor. 
Es gibt Tage, da isst der kleine Milchbart unheimlich gut- da könnte ich manchmal noch eine Portion verfüttern. Aber gleichermassen gibt es Tage, da mag sie es einfach nicht. Da ist jeder Löffel zu viel und manchmal ist nach dem fünften Löffel Schluss. Das sind Tage da will sie lieber gestillt werden. Vielleicht Tage an denen sie auch einfach Nähe sucht. 

Auch wenn jedes Lehrbuch der Kinderernährung damit voll ist, sich diverse Gläschenhersteller an diesen Wert halten und sich die Übermütter in den Foren heiß diskutieren, wie man noch einen Löffel in das Kind bekommt, haben mein Herzensmann und ich unseren Weg beschlossen.
Wir bleiben einfach entspannt - solange sie Milch trinkt und einen fitten Eindruck macht- geht bei uns das Leben weiter. 
Egal ob sie nun 3 Löffel isst oder 200 Gramm. Essen soll Spaß machen und wir machen uns einfach nicht verrückt. Schon garnicht mit abwiegen, wiegen und Waagen. Diesem Wahnsinn wird unser Mädchen vermutlich früh genug verfallen, falls dieser Heidi-Klum-Mein-Mädchen-Wahnsinn weitergeht. Ich biete ihr nach jedem Essen das Stillen an, entweder sie möchte es oder sie möchte es nicht. Ich traue meiner Tochter zu, das sie selbst entscheidet, was sie möchte. 
So bleiben wir unserem Motto treu: Entspannte Eltern sorgen für entspannte Kinder.

Wir wünschen euch einen guten Start in die Beikostzeit.


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