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Donnerstag, 3. August 2017

Machs nochmal mit viel Gefühl - Meine Stillgeschichte zur Weltstillwoche

Mit dem positiven Schwangerschaftstest und dem Fortschreiten meiner Schwangerschaft habe ich mich immer wieder mit dem Stillen auseinandergesetzt. Immer wieder habe ich gehofft, stillen zu können. Ich habe es mir unheimlich schön und liebevoll vorgestellt, sein Kind so eng an sich gekuschelt zu haben und ihm das Beste zu geben, was man geben kann.
Ich hatte mir sogar zur Geburt ein "Stillfreundliches Krankenhaus" ausgesucht- heute kann ich sagen, die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.



Doch von Anfang an:
Die Geburt meines kleines Milchbartes war ziemlich lang und sehr anstrengend. Ich habe viel Blut verloren und war extrem schwach. Kurz ich dachte, ich komm nie wieder richtig auf die Beine. Trotz aller Probleme habe ich gehofft, mein Kind stillen zu können. Bereits im Kreissaal stand eine Hebamme an meiner Seite und zeigte mir das Stillen. Der kleine Milchbart genau so geschafft wie ich wurde angelegt. Und da war es, dieses unbeschreibliche Gefühl, als sie das erste Mal trank. Es war wie ein warmer Sommerregen, der durch meinen Körper rauschte, wie unendliche Liebe - auch wenn es zwickte und zwackte. Der kleine Milchbart musste das Trinken erstmal lernen. Sie trank das Kolostrum ab. Den gesamten ersten Tag trank sie immer mal wieder. Nach jedem Trinken hatte sie einen unheimlich süßen Milchbart. Ich war sofort verliebt.
Am zweiten Tag war offenbar das Kolostrum aufgebraucht, aber der Milcheinschuss lies noch auf sich warten. Die Geburt war lang und mein Zustand war bescheiden. Ich fühlte mich am Ende meiner Kräfte- und mein Körper musste offenbar erstmal versuchen sich selbst zu heilen, bevor er Milch für den kleinen Milchbart hatte. Aber meine Tochter hatte Hunger, sie hatte Durst und wollte Milch. Sie schrie. Ich fühlte mich elend. Vom Hormonchaos mal abgesehen, dachte ich auch einfach, ich könnte mein Kind nicht ernähren. Klar es gibt Fertigmilch und Fläschchen, aber das war nicht mein Traum.
Einer Hebamme vertraute ich mich an. Die beste Entscheidung, die ich je getroffen hatte. Sie hatte einen genauen Plan und schlug mir folgendes vor:

  • Immer wenn ich stillte, sollte ich eine kleine Sonde Mundwinkel des kleinen Milchbartes führen. An der Sonde befand sich eine kleine Spritze mit Pre-Milch.
  • So konnte der Milchbart meine Brust anregen Milch zu produzieren und sie bekam gleichzeitig Nahrung.
  • Nach dem Stillen sollte ich zusätzlich mit einer elektrischen Milchpumpe meine Brüste stimulieren. In drei Runden pumpte ich Milch von jeder Seite: 1. Runde 7 Minuten, 2. Runde 5 Minuten und 3. Runde 3 Minuten
  • Das Ganze sollte ich 48 h machen um den Milcheinschuss zu fördern. Auch in der Nacht.
Gesagt getan- ich war so froh, das es jemanden gab, der eine Vorschlag hatte- einen Plan. Ich hatte nämlich keinen. Gleichzeitig wurde immer wieder geschaut, ob ich den kleinen Milchbart in der richtigen Technik angelegt habe. Da wurde die Brust schonmal gequetscht, gedrückt und gezogen - wow, das tat hier und da richtig weh. Die Hebammen und Stillschwestern haben sich Tag und Nacht neben mich und die anderen frischgebackenen Mütter gestellt und geschaut ob alles richtig ist. Zudem gab jede Menge Tipps.
Ich hatte ja aber noch mein Mammut-Programm und ich erinnere mich noch genau an den ersten Tropfen Milch der in die Pumpe floss - nach einer 45minütigen Tortur aus stillen und pumpen. Ich war stolz, wenn gleich dieser Tropfen mein Kind niemals satt gemacht hätte. Aber es kam tatsächlich Milch!
In der nächsten Runde wurde es schon mehr- sogar soviel, das es in die Pre-Milch-Nahrung eingemischt wurde. Das war so ein schönes Gefühl. Von Runde zu Runde wurde es mehr Milch, von Runde zu Runde musste ich weniger Pre-Milch über die Sonde zufüttern. Ich war happy.
Am dritten Tag sollte ich entlassen werden - ich hatte Angst.
Was wenn die Milch plötzlich nicht mehr floss?
Mein Herzensmann machte mir Mut und sagte es würde werden. Die Hebammen sagten, ich bräuchte einen Tapetenwechsel. Und ich? Ich hatte unendliche Angst! Ich hatte dieses kleine Bündel schreien hören - schreien vor Hunger. Ich hatte meine Hilflosigkeit gespürt. Auch wenn mir klar war, das ich nicht ewig im Krankenhaus bleiben konnte, so bot es erstmal Schutz und Hilfe.
Plötzlich ging aber ein Ruck durch meinen Körper. Ich wollte nach Hause. Ich war mir plötzlich sicher, dass zu Hause, in meiner kleinen Festung, alles klappen würde. Noch immer bestand mein Tag aus stillen, pumpen und zufüttern.
Am nächsten Tag ging es Heim. Mulmig und erfreut zugleich- und mit einer geliehenen Pumpe im Kofferraum. Tja und es geschah genau das, was ich im Krankenhaus fühlte. Ich hatte plötzlich Mengen an Milch. Der kleine Milchbart schaffte garnicht alles. Das Pumpen nach dem Stillen stellte ich dann recht schnell ein und die Milch die ich zuviel hatte, kam in kleinen Eiswürfelbeuteln in die Kühltruhe oder wurde zum Babybad gegeben.
Mit etwas Übung und ganz viel Gefühl haben der kleine Milchbart und ich unseren Still-Rhythmus gefunden. Ich liebe diese Momente: Wo sie mir so nah ist. Wie sich ihr kleiner Körper an mich kuschelt. Wie sie manchmal so leidenschaftlich trinkt. Manchmal schaut sie mich mit Ihren Kulleraugen an und streichelt meine Brust.
Es macht mich stolz, das ich ihr das Beste geben kann, was ich zu bieten habe- neben meiner Liebe.
Ich empfehle meinen Freundinnen, die gern stillen möchten auch immer wieder das Krankenhaus- mit dem Prädikat "Stillfreundliches Krankenhaus", welches mich so liebevoll zum Stillen animiert und bei den ersten Hürden betreut hat.
Mein Ziel ist es meine Tochter bis zum Ende des 6. Monates ausschließlich zu stillen... ich bin gespannt ob uns das gelingen wird.



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