Puh, morgens 6 Uhr - der Wecker klingelt. Über ein Jahr lang hat er das nicht getan- zumindest nicht um diese frühe Uhrzeit. Grausam. Beim Gedanken an meinen ersten Arbeitstag nach der Elternzeit war, der Gedanke an das Klingeln des Weckers einer der schlimmsten Gedanken überhaupt. Ja ich war von dem Jahr verwöhnt - das Milchbärtchen ist selten vor um acht aufgewacht und auch dann hat sie lieber erstmal im Bett gemütlich gespielt bevor wir aufgestanden sind. Tja... doch heute ist es 6 Uhr und eine Nacht mit gruseligen Träumen liegt hinter mir. Die Hände sind schon nass geschwitzt, dabei habe ich noch garnichts gemacht, ausser den Wecker aus.
Ich habe tatsächlich in der Nacht vor meinem ersten Arbeitstag schlecht geschlafen - nagut, das habe ich auch vorher schon. Nämlich seit es um meinen Wiedereinstieg ging. Ja ich will zurück in den Job, aber das es ein so zäher Prozess ist, eine richtige Stelle im Unternehmen zu finden bzw angeboten zu bekommen, hätte ich nicht erwartet. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt.
Mein Wiedereinstieg bringt eine neue Position in meinem alten Unternehmen mit sich. Eine Position die sicher noch einige Herausforderungen im Gepäck hat. Aber ich habe mir immer wieder gesagt, ich probiere es aus.
Tja und nun ist er da, der erste Tag des Ausprobierens. Zack, aufgestanden- unter die Dusche und fertig machen. Diese Routine habe ich in den letzten Wochen eingeübt. Das Milchbärtchen schläft noch, damit sie sanft aufwacht öffne ich ihre Zimmertür. Während sie aufwacht, bereite ich ihre Milch vor. Ihre 10 Minuten chillen, bevor es losgeht zu "den Kindern". Ein glucksendes Milchbärtchen begrüsst mich und ich bin froh das an diesem Morgen mein Herzensmann daheim ist, denn ich wäre viel lieber zurück ins Bett- Decke über den Kopf und warten das der Tag vorüber geht. Doch nein es hilft nichts. Das Milchbärtchen will gewaschen und angezogen sein. Ihren kleinen Kita Rucksack habe ich schon am Vorabend gepackt.
Nach der Milch bringt mein Herzensmann den kleinen Milchbart in die Kita und ich mache mich auf den Weg ins Büro. Die Autofahrt zieht sie, gefühlt ewig, meine Hände sind nass und ich schwanke zwischen schwitzen und frieren. Als ich auf den Parkplatz biege ist mein Lieblingsparkplatz noch frei- zack drauf, Tasche schnappen und los. Im Büro treffe ich viele bekannte aber auch etliche neue Gesichter. Der ein oder andere fragt, tatsächlich- "Was ist das Jahr schon rum?" - ich muss antworten: "Leider ja, die Zeit rennt"- mit Kind sogar gefühlt nich schneller.
Ich bekomme einen schönen Platz im Büro - mit Fenster. Tatsächlich eine meiner größten Sorgen, ja jetzt lache ich darüber, aber zu Hause hatte ich immer Angst nach einem Jahr frischer Luft ohne Ende und viel Licht an einem Platz ohne Tageslicht mein Dasein zu fristen. Ja, Dinge ändern und Prioritäten verschieben sich, und so ist mir Luft und Licht nun wichtiger als zu vor. Ich beziehe also meinen Platz, die IT noch ein paar Einstellungen vor und ich connecte meinen Rechner.
Ich arbeite in der Softwarebranche. Mein Chef sitzt in Atlanta und genießt wahrscheinlich gerade seinen wohlverdienten Feierabend - und mein Chef aus Deutschland klingelt via Skype durch - nun dann, los gehts... Headset auf und "Hallo, Guten Morgen" tatsächlich fühlt es sich so an, als wäre ich nur länger im Urlaub gewesen und nie wirklich weg.
Ich bekomme erste Informationen zu meinen neuen Aufgaben und ein herzliches Willkommen. Ich glaube tatsächlich mein Chef freut sich, das ich wieder zurück bin. Nach einem tollen Jahr - einem Jahr was mich verändert hat. Ein Jahr was Veränderung gebracht hat - auch im Unternehmen.
Viele Dinge sind gleich geblieben, manche haben sie geändert und andere haben einfach nur einen neuen Namen.
... Eines steht fest, ich bin zurück! Zurück im neuen alten Leben, zurück in einer verantwortungsvollen Position, zurück als neuer alter Mensch ... als Mama, aber auch als Businesswoman.
Tja und alles andere wird die Zeit zeigen. Ich gehe optimistisch an die Sache heran, Mein Wissen und meine Ideen habe ich nicht verloren, das steht fest. Aber ich bin auch nicht mehr die, die ich vor einem Jahr war...
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