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Mittwoch, 6. September 2017

"Mama, bist du einsam?"- Wieviel Realität braucht man?

Endlich ist der Moment da - Monatelanges Warten, Tage und Stunden gezählt und dann ist der Moment da. Endlich! Man hält sein Baby in den Armen! Pures Glück! Man taucht ein in diese
wunderbare warme Blase des Mutterglücks. Es ist wie ein warmer Regen, dieses Gefühl Mama sein zu dürfen. Man fühlt sich wie umarmt- egal wie stressig die ersten Tage und Wochen mit Baby auch sein mögen. Ein wunderschönes Gefühl. Nur mein Baby und ich.
Heimlich still und leise, verabschieden sich Menschen, die einem Nahe waren. Aus Freunden werden Bekannte, aus Bekannten werden Fremde.
Aber warum ist das so? Es mag vielerlei Gründe geben. Es gibt sicherlich die Menschen, die einem das Glück nicht gönnen. Neid. Missgunst. Nicht jede Woche Party. Nicht Ausgehen bis zum Morgengrauen. Plötzlich hat man Verantwortung. Dann gib es aber auch die Menschen, wo einfach die Gesprächsthemen fehlen. Immer nur Baby. Ja, mit einem After-Baby-Body der nicht perfekt ist, ist es schwer durch Klamottenläden zu tingeln. Gemütlich Cocktails zu schlürfen. Man schaut sich auch nicht jeden Tag Zeitschriften an, wo alle perfekt gephotoshopt sind. Wo Stars und Sternchen gefühlt wenige Stunden nach der Geburt einen mega-flachen Bauch haben. Auch die Arbeit, der Job sind meilenweit entfernt. Dieses oder jenes Meeting egal. Man will als Mama einfach gut durch den Tag kommen und sich an seinem Bündel Glück erfreuen. Ist das real?

Wieviel Realität braucht man?


Es dreht sich vieles ums Baby- das ist auch gut so. Die Natur hat es so eingerichtet, das für eine Mama das Baby an erster Stelle kommt. Vielleicht eine Zeitlang, vielleicht Lebenslang. Es gibt soviel zu tun- so viele Termine zu organisieren - Babyschwimmen, Krabbelgruppen, Arztbesuche und so vieles mehr. Auch der Alltag ist geprägt von einem kleinen Menschen, der sich so schnell entwickelt, das man es kaum glauben kann. Plötzlich lächelt er, das erste Drehen, die ersten Krabbelversuche und so vieles mehr. Kein Tag ist wie der andere. Auch der verliebtesten Mama wird irgendwann klar, so wunderschön diese rosa Glücksblase auch ist, sie hat nur wenig mit der Realität gemein. Es gibt noch soviel drumherum.

Das wird aber manchmal vergessen. Ich habe mich vor kurzen mit einer anderen Mama unterhalten, man kommt mit Kind immer gut ins Gespräch - diese erzählte mir, das sie oft einsam ist. Der Mann arbeitet viel und sie kommt kaum raus. Sie hat ja das Baby.
Hmmm... das macht mich nachdenklich. Kann man als Neumama langsam vereinsamen zwischen Babygebrabbel und Wäschewaschen?
Ich war schon, bevor ich Mama geworden bin, aktiv- hab mich mit Freunden getroffen, telefoniert oder war draußen an der Luft. Und auch jetzt als Mama ist es mir wichtig Kontakt zu halten. Kontakt zur Realität. Kontakt zum Leben außerhalb meiner schönen Babyblase.
So spreche ich mit Freunden, Arbeitskollegen und anderen Mamas. Das ist wirklich schön. Dank WhatsApp, Facebook und Instagram ist, dieses "Kontakthalten" super einfach. Telefon, Skype und Facetime tun ihren Rest dazu. Ich treffen mich auch regelmäßig mit Freunden- so in Echt. ;) Jedes dieser Treffen gibt mir ein Stück Realität mit. Ich liebe diesen Austausch- klar, interessieren mich auch die Neuigkeiten von der Arbeit oder die Geschichten der anderen Mamas. Das ist ja eine spannende Abwechslung zum täglichen "da-da". Gerne spreche ich mit meinen Freundinnen über Friseur, Nägel und Kosmetik. Es ist Realität. Realität, die ich irgendwann brauchen werde.

Ein Stückchen Freiheit

Auch wenn die Männer viel arbeiten, viel unterwegs sind- ein kleines Stückchen Freiheit muss man auch als Mama behalten. Und wenn es die Stunde im Café ist. Der Nachmittag mit Freunden. Zu vielen Gelegenheiten kann man sein Baby mitnehmen. Ich als Mama, die vollstillt und dazu noch nach Bedarf sowieso. Mein Baby kommt fast überall mit hin. Das war bis dato noch kein Problem. Und dennoch habe ich den kleinen Milchbart auch schon mal abgegeben. An den Papa. Für ein-zwei Stündchen. Ich wollte die Rückbildung wirklich als Sporteinheit sehen. Mit dem Milchbärtchen undenkbar. So gab es hier fast immer Papazeit. Das war prima, auch wenn ich die beiden mächtig vermisst habe. Der Herzensmann unterstützt mich hier in jedem meiner Belange. Das ist schön. Er gönnt mir kleine Auszeiten- Zeit für den Friseur, oder die Fußpflege oder oder... Ich denke, wir leben in einer Generation, wo sich das Bild der Männer gewandelt hat. Viele Männer packen heute kräftig mit an. Schmeißen den Haushalt oder bringen den Müll raus. Auch das Baby wickeln, waschen und anziehen, ist nicht nur Frauensache. Oder habe nur ich so ein Glück? Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Ich habe einen Mann an meiner Seite, der es mir leicht macht, Kontakt zur Realität zu halten. Realität, die irgendwo außerhalb meiner schönen rosa Babyblase existiert. Wen habt ihr, der euch den Kontakt zur Realität nicht verlieren lässt?



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